Mit den Wildlife-Guides der BBC auf den Spuren des Grizzly in Alaska unterwegs (10 Tage)

Über 50 Jahre Camp-Erfahrung auf Tuchfühlung mit den Grizzly Bären des Katmai-Nationalparks bringen eure beiden Guides gemeinsam schon zusammen. Oft verweilen sie dort mehrere Monate am Stück. Kein Wunder also, dass sich die Fernsehcrews von BBC, aber auch den Disney Studios, National Geographic und vom Discovery Channel immer wieder für die beiden Guides entscheiden. Nicht umsonst nennt man Buck auch den »Bärenflüsterer«.

Wann findet der Foto-Workshop statt?

Der September ist der beste Zeitraum für Dokumentationen. Dann sind die Touristen der Sommersaison abgereist und der Katmai-Nationalpark zeigt sich von seiner urtypischen Seite. Die Chancen sind hervorragend, dass du dir die Hallo Bay nur mit deiner Gruppe, den Bären, vielleicht Wölfen und sicherlich Weißkopfseeadlern teilen kannst.

Wo im Katmai-Nationalpark werden wir fotografieren?

Die Hallo Bay ist das Juwel der Katmai Küste, der Hallo Gletscher mit seinem eis- und schneebedeckten Rücken, hochragenden Klippen und abfallenden Wiesen umschließt die Bucht und bietet somit ein traumhaftes Panorama für Bären und Wölfe. Das meint Kent Fredrikson: »Auf meiner ersten Bärentour im Katmai-Nationalpark habe ich über 1.500 Fotos in nur fünf Tagen geschossen, einige davon könnt ihr hier sehen: http://coolwildlife.com/grizzly-bear-pictures/. In dieser Zeit habe ich fast alle Buchten der Katmai Küste gesehen, doch keine war so schön und perfekt wie die Hallo Bay. Ich kann nur empfehlen, viel Zeit und auch ein Weitwinkelobjektiv mitzubringen, damit ihr neben den Tieren auch die atemberaubende Landschaft festhalten könnt.«

Wie ist der Reiseablauf rund um den Foto-Workshop und das Camp?

Nach der Landung in Anchorage holen wir dich am Flughafen ab und bringen dich zu deiner ersten Unterkunft. Wir haben in einem gemütlichen Hotel Doppelzimmer für euch reserviert, gegen einen Aufpreis kannst du natürlich auch ein Einzelzimmer beziehen. Der restliche Tag bleibt dir zum Erkunden der alaskischen Metropole. Anchorage ist mit Abstand die größte Stadt in Alaska das wichtigste Industriezentrum, insbesondere mit seiner Erdölförderung, dem Bergbau und Tourismus. Den letzten Tag und Abend in der Zivilisation vor der Weiterreise könnt ihr mit Sightseeing und gemütlichen Spaziergängen durch die Stadt verbringen. Gern geben wir von murkl.com euch Tipps zu netten Unternehmungen. Am darauf folgenden Morgen fliegst du mit deinem Reiseteam in einem kleineren Flugzeug weiter nach Kodiak. Von hier bringt euch ein ursprüngliches Wasserflugzeug zum Katmai-Nationalpark. Allein der Flug ist herrlich und schon ein kleines Abenteuer: Ihr fliegt über herrliche Landschaften mit Bergketten, Flüssen und tiefen Tälern – auch die Eisfelder der Hallo Bay seht ihr schon das erste Mal von oben. Und mit etwas Glück könnt ihr sogar Buckelwale im Meer oder Elche an Land sehen, also schon hier: Augen auf und Kamera bereit!
An der Hallo Bay gelandet, wandert ihr bis ins Camp. Es ist dasselbe Camp, das auch von der BBC-Filmcrew und anderen Wildlife-Filmteams als Basis genutzt wird. Großflächige Zäune drum herum gewähren allen darin die nötige Sicherheit. Jeder von euch bezieht dort sein eigenes Allwetterzelt mit einem kleinen Vorzelt. Darüber hinaus gibt es zwei größere Gemeinschaftszelte, die für gemeinsame Planungen, fürs Fachsimpeln und natürlich fürs gemeinsame Essen genutzt werden.

Von hier aus startet ihr eure Exkursionen während des Foto-Workshops, die im nächsten Abschnitt genauer beschrieben sind.
Am zehnten und letzten Tag bringt euch dann ein Buschflieger wieder zurück nach Kodiak – schnell noch ein paar Aufnahmen von der tollen Landschaft von oben. Im Gepäck habt ihr eine reiche Foto- und Filmausbeute von unvergesslichen Tierbegegnungen und landschaftlichen Eindrücken, dazu noch viele neue Erfahrungen und Kenntnisse zur Natur- und Wildtierfotografie. Nach dem Rückflug nach Anchorage hat euch die Zivilisation wieder. Eine letzte Übernachtung in demselben Hotel wie in der ersten Nacht eurer Reise – und schon – viel zu schnell – geht es wieder zurück in die Heimat.

Wie genau verläuft der Foto-Workshop im Katmai-Nationalpark?

Die besten Fotostellen sind vom Camp in der Hallo Bay aus etwa drei Kilometer entfernt. Da ihr diese Strecke täglich ein bis zwei Mal zurücklegt, solltet ihr ein wenig Ausdauer mitbringen. Die besten Locations zum Fotografieren erstrecken sich entlang des mittleren Flusses, in dem die Silberlachse flussaufwärts ziehen. Die Flussmündung zieht bei Ebbe Raubtiere auf der Suche nach Krebsen und anderen Meeresbewohnern an. Die vorderen Pfützen sind zwischen den Gezeiten ideale Fressplätze für Bären und Wölfe und somit auch für uns der beste Platz, um sie und ihre Familien zu beobachten und zu fotografieren. Und wenn die Flut steigt, dann kommen noch mehr Lachse – das wissen nicht nur die Bären, sondern zum Glück auch wir. Das Wolfsrudel beobachtet die Bären oft vom Nursery Hill aus, wenn sie in der Dämmerung in den Untiefen des Flusses, die von den Gezeiten getrieben Seehunde jagen.

Eure beiden Guides, Buck Wildes und Kent Fredrikson, geben euch die Wege und Touren vor. Sie sind dabei immer in eurer Nähe, erklären, helfen, schützen. Und geben die entscheidenden Tipps, wenn es heißt, das Foto des Jahres zu schießen.

Was ist das fotografische Highlight im Katmai-Nationalpark?

Ganz in der Nähe gibt es einen weiteren Treffpunkt für die Tiere. Wir werden ihn allerdings nur aufsuchen, wenn keine Wölfe auftauchen, weil wir auf jeden Fall vermeiden wollen, sie zu stören. Denn: Es gibt immer etwas zu jagen für die Tiere. Und das macht atemberaubende Aufnahmen mit spritzendem Wasser und viel Aktion möglich. Der fotografisch größte Erfolg wäre, Wolf und Grizzly mit Lachs im Maul zusammen auf einem Bild zu bannen. Wir können natürlich so ein Foto nicht versprechen, doch mit Buck und Kent als Guides stehen die Chancen nicht schlecht.

Wie nah werden wir den Bären kommen?

Mitunter sehr nah. Doch diese Frage kann wohl am besten Kent Fredrikson aus seiner persönlichen Erfahrung in Zusammenarbeit mit dem Verhaltensforscher Buck Wilde heraus beantworten:

»2012 begleitete ich Buck bei Tieraufnahmen im Katmai-Nationalpark. Gleich am zweiten Tag fanden wir uns selbst nur etwa drei Meter von einem etwa 350 Kilogramm schweren Grizzly Männchen entfernt wieder. Ich hatte ein Teleobjektiv mit 70 - 200 Millimeter Brennweite auf meinem Fotobody, weshalb ich ärgerlicherweise lediglich den Kopf des Tieres aufnehmen konnte, denn dieser füllte schon das ganze Bild aus – verrückt, das Ganze. Buck hatte uns vorab instruiert, dass er die Lage übernehmen würde, wenn uns ein Bär zu nah kommen sollte. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Buck stellte sich vor die Gruppe, streckte ruhig, aber bestimmt seinen Arm aus und sagte, dass dieser Abstand nun ausreiche – für uns und für den Bären. Der Bär schien das zu verstehen und entfernte sich gelassen einige Meter, um dort in Ruhe weiter zu weiden, so, als ob wir gar nicht da wären. Mein Herz klopfte wie verrückt. Doch Buck beruhigte mich und sagte mir, dass er schon hunderte solcher Begegnungen hatte und dennoch nie in Gefahr war. Noch nie waren Bären näher als zwei oder drei Meter an ihn herangekommen.«

Im folgenden Video seht ihr, wie besonnen Buck mit solchen, eher selteneren Situationen umgeht. Hier ist er in der »Unterhaltung« mit »Van«, dem größten Bären im Katmai-Nationalpark. Quelle: Szene aus der BBC Dokumentation »The Great Bear Steak Out« (deutscher Titel: »Unter Grizzlys« aus der Reihe BBC Earth).